CDU/CSU trotz Kritik stabil in Umfragen

Berlin. Trotz massiver Kritik nach der Zustimmung der AfD zu einem Antrag der Union zur Migrationspolitik bleibt die CDU/CSU in den Umfragen stabil. Im aktuellen ZDF-Politbarometer konnte die Union sogar um einen Punkt auf 30 Prozent zulegen. Dies widerspricht dem Eindruck, dass die Partei durch die Debatte um die AfD-Stimmen vor der Bundestagswahl geschwächt wurde.

Der Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte bezeichnet dieses Umfrageverhalten als „ungewöhnlich“. Weder die großen Demonstrationen noch die hitzigen Debatten scheinen Einfluss auf die Wahlabsichten zu haben. „Die Wähler stehen fest zu ihrer Entscheidung“, analysiert Korte.

Hinsichtlich der AfD stellt Korte fest, dass die Partei mit 20 Prozent ihr Potenzial bereits ausgeschöpft habe. Er betont, dass konservative Parteien sich klar von rechtsextremen Positionen abgrenzen müssten, um glaubwürdig zu bleiben. Die AfD-Stimmen für den Unions-Antrag zur Migrationspolitik bezeichnete er als einen „beachteten Sündenfall“.

Die SPD bleibt unterdessen weiter in der Defensive und stagniert bei 15 Prozent. Kanzler Olaf Scholz sei für viele Wähler das Gesicht der gescheiterten Ampel-Koalition, was seine Wiederwahlchancen stark mindere.

Mit Blick auf das bevorstehende TV-Duell zwischen Scholz und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hebt Korte hervor, dass viele Wähler bereits ahnen, dass die beiden nicht zusammenarbeiten werden, aber ihre Parteien möglicherweise schon. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob sich an den stabilen Umfragewerten noch etwas ändert.